Sie sehen einige Bilder meiner Ausstellung „Mein gelehriges Werkzeug“, banale Dinge aus dem Leben einer Malerin, die sich in Stillleben verwandelt haben. Das Gute liegt so nah!
Ich liebe die Kreiden, die Pinsel, die Farbtöne, das Schwarz, das Weiß, das Malwasser, das seine Transparenz verliert, die variierenden Gerüche des Terpentins…. Alle diese Dinge und Materialien haben eine gewisse Magie, einen gewissen Charme für mich.
Und sie finden dort, in fast jedem Bild, ein kleines Rätsel, ein kleines Spiel mit den verschiedenen Wirklichkeitsebenen. René Magritte, der große belgische Maler, hat einen Apfel gemalt, sehr sorgfältig, sehr naturalistisch – und der Titel lautet: Dies ist kein Apfel! Und hier haben wir ein kleines Stück Kreide, die ruft: „Schaut mich an! Ich bin eine Kreide!“ Aber niemals, niemals in ihrem Leben wird sie eine Kreide werden! Es bleibt immer eine Illusion, ein Abbild, eine Repräsentation ihrer selbst, eine große Identitätskrise! Sie existiert – und sie existiert nicht!
Sie finden in diesen Bildern ein bisschen diese Reflektion über die Möglichkeiten der Malerei wieder: die Reproduktion der Wirklichkeit, die Phantasie, die Hommage, das Paradox, das Andenken, die Metamorphose, die Träumerei…immer ein Hin und Her zwischen Realität und Imagination.
Die Titel dienen mir dazu diese Gedanken zu verstärken. Zum Beispiel: „Eine kleine Pause während des Malens eines Porträts von Charles Baudelaire“ – Baudelaire hat gesagt, Kunst habe viel mit Alkohol, Zigaretten und – Kaffee zu tun!
Im Allgemeinen beschreiben meine Titel nicht direkt das Sujet des Bildes, eher im Gegenteil wollen sie das Nachdenken stimulieren, das schwere Nachdenken, sehr deutsch – und ein Lächeln hervor rufen, heiter, recht französisch!